Etwa in den 60er Jahren fingen Wissenschaftler - und auch Mediziner - an, sich mit den therapeutischen Wirkungen des Lachens zu beschäftigen. Sie brachten Testpersonen zum Lachen und untersuchten die Blutwerte vor, während und nach dem Lachen. Sie stellten erstaunliche Reaktionen des Immunsystems fest. Das Lachen schien die Menschen so positiv zu beeinflussen, dass sie mit einer vermehrten Produktion ihrer Abwehrkräfte reagierten. Die entscheidende Voraussetzung für eine wissenschaftliche Forschung war damit gegeben: Man konnte die Wirkungen des Lachens auf das Immunsystem messen.
Die Lachforschung - die sogenannte Gelotologie - war geboren. Es folgten viele weitere Erkenntnisse über die Wirkungen des Lachens.
Ist Lachen gesund?
Schon der Volksmund weiß, Lachen ist gesund. Ist das aber wirklich wahr? Kann man sich gesund lachen?
Die positiven Auswirkungen von Lachen und Humor auf verschiedene „Outcomes“ wie Stress, Gesundheit und Immunfunktionen konnten in unterschiedlichen Studien nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse werden auf Grundlage der psychoneuroimmunologischen Forschung (PNI) diskutiert. Dieses Forschungsgebiet befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen dem Nerven- und dem Immunsystem und den späteren Auswirkungen dieser Wechselwirkungen auf die Krankheitsentwicklung bzw. den Verlauf einer Erkrankung. Dabei geht man von einem multifaktoriellen Krankheitsmodell aus, das Stress, Bewältigungsstrategien und Krankheitsentstehung mit einschließt. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass ein erhöhtes Stressniveau zu Veränderungen in der psychologischen und physiologischen Funktionsfähigkeit führen kann.
Bislang wurden hauptsächlich die Auswirkungen negativer Gefühlszustände auf klinische Gesundheitsparameter untersucht und erst seit vergleichsweise kurzer Zeit beschäftigt man sich auch mit dem Einfluss positiver Emotionen auf Krankheit und Gesundheit. Problematisch hierbei ist, dass es bis dato relativ wenige Studien gibt, die sich explizit mit der Auswirkung von Lachen auf die Gesundheit beschäftigen.
In den meisten Untersuchungen wurden den Probanden lustige Filme bzw. neutrale Filme vorgeführt und untersucht, ob evt. der Sinn für Humor mit Veränderungen in den physiologischen Parametern einhergeht. Nur in wenigen Studien wurde das Ausmaß der Erheiterung, gemessen anhand von Lachen, untersucht.
Darüber hinaus genügen die Studien, die bislang vorliegen, nicht unbedingt den strengen wissenschaftlichen Kriterien, was z.B. die Auswahl oder Größe der Stichprobe oder die Vergleichbarkeit mit anderen Untersuchungen gewährleistet. Aus den Ergebnissen dieser Studien lässt sich jedoch die vorsichtige Schlussfolgerung ziehen, dass Lachen bzw. die damit einhergehende positive Stimmung den Verlauf von Erkrankungen tatsächlich positiv beeinflussen kann. Ob diese positiven Veränderungen nun durch das Lachen an sich oder seine stress reduzierende Wirkung zu erklären sind oder aber durch die Veränderung der Stimmung bzw. eine bessere soziale Unterstützung, wie einige Autoren vermuten, ist zum augenblicklichen Zeitpunkt noch nicht abschließend geklärt.
Während man in wissenschaftlichen Untersuchung diese Wirkfaktoren möglichst getrennt voneinander untersucht, um hier spezifische, wissenschaftlich haltbare Aussagen treffen zu können, werden beim Lachyoga, die hier diskutierten Wirkfaktoren gemeinsam eingesetzt:
Da zudem in den Lachyogastunden gelernt wird, wie man selbst seine eigene Stimmung durch einfache Methoden positiv beeinflussen kann, ist darüber hinaus auch eine Steigerung in der Selbstwirksamkeit zu erwarten. Das Selbstwirksamkeitserleben, d.h. das Gefühl zu haben, mit einer guten Erfolgsaussicht selbst etwas verändern zu können, ist der beste Schutz vor Stress, Angst und Depression und scheint sogar, neben dem Aufbau von Optimismus und guten Gefühlen auch unser Immunsystem positiv zu beeinflussen.
Die derzeit vorliegenden Erkenntnisse machen immer mehr Forschern Mut den Einfluss von Lachen und Heiterkeit auf unterschiedliche Erkrankungen zu untersuchen. Besonders in Japan und den USA gibt es in der jüngeren Zeit vermehrt Autoren, die sich mit der Wirkung des Lachens auf Immunfunktionen, die Schmerzbewältigung oder den Krankheitsverlauf bei spezifischen Erkrankungen beschäftigen (siehe untenstehende Ausführungen).